Thema: Kann ein sexueller Mißbrauch durch einen Verwandten der Auslöser sein?

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Kann ein sexueller Mißbrauch durch einen Verwandten der Auslöser sein?
05.10.2013 von Dorle

Ich bin als kleines Kind im Alter 5 Jahren von einem angeheirateten Onkel mißbraucht worden. Kann so etwas Auslöser für eine Alexithymie sein.

Erschwerend kommt hinzu, dass ich Vollwaise war. Meine leibliche Mutter starb bei meiner Geburt, mein Vater starb 2 Jahre später.
Er hatte kurz zuvor nochmals geheiratet und nach seinem Tod wuchsen meine 2 Schwestern und ich bei dieser 2. Frau - unserer Stiefmutter auf. Diese wollte nicht, dass ich erfuhr, dass sie nicht meine richtige Mutter ist.

Inwieweit reichen bereits einzelne Erlebnisse und Fügungen dieser Art aus, um eine Alexithymie auszulösen"
Verstärkt sich das noch, wenn das so zusammentrifft wie in meinem Fall?

Da ich bisher von diesem Störungsbild noch nie was gehört habe, wäre ich um Erklärungen sehr dankbar!

Antwort: Kann ein sexueller Mißbrauch durch einen Verwandten der Auslöser sein?
20.10.2013 von Berny

Hallo Dorle,

ich bin auch erst seit diesem Jahr diesem Persönlichkeitszug bewusst. Demnach habe ich ebenfalls wenig Erfahrung und Wissen darüber. Ich habe mich mit meinem Arzt in der Psychatrie auch über die Kindheitserfahrungen im Zusammenhang mit Alexithymie unterhalten. Er ist der Auffassung, dass Kindheitserfahrungen zu diesem "Persönlichkeitszug", wie er es nennt, beitragen können. Deshalb sind Deine Erfahrungen dazu nicht auszuschließen. Abschliessend wird es niemand beurteilen können. Das hat mein Arzt auch gesagt. Aber ein wenig mehr Klärung kannst Du nur mit Deinem Arzt erörtern. Bei mir haben mit großer Wahrscheinlichkeit einige schwierige Erfahrungen in der Kindheit zu diesem Persönlichkeitszug geführt.

Ich hoffe, mein Beitrag hilft Dir ein wenig.

Lg Berny

Sexueller Missbrauch in der Kindheit
27.12.2013 von Sternenherz

Hallo Dorle,

Für mich ist es klar, dass der sexuelle Missbrauch durch meinen Vater im Alter von 5-10 Jahren, mich gefühlslos gemacht hat. Eine derart hohe Traumatisierung im Kindesalter führt meines Erachtens unweigerlich dazu. Es ist eine Art Überlebensstrategie.
Dass ich absolut nichts fühle , weiss ich seit etwa 3 Wochen. Vorher war mir das nicht bewusst. Auch die Traumatisierung habe ich erst im Sommer diesen Jahres erkannt. Dies nach 25 Jahren Suche in diversen Therapien. Ich bin jetzt 52 (männlich) und habe also etwa 45 Jahre meines Lebens ohne Gefühle verbracht. Nächstes Jahr werde ich versuchen an meine Gefühle zu kommen. Ich sehe da eventuell eine Möglichkeit in der sogenannten Familienaufstellung unter Anleitung eines Traumatherapeuten.

Lieben Gruss Per

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