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Emotionsregulation

Der Begriff Emotionsregulation bezeichnet die Fähigkeit, seine Emotionen aktiv und zielorientiert zu beeinflussen und sie nicht als (unabänderliche) Folge von Aktionen anderer Personen oder des Umfeldes zu interpretieren, denen man (passiv) ausgeliefert ist. Um dies zu praktizieren, ist es notwendig, das erlebte Gefühl zunächst akzeptierend zu verstehen und darüber zu reflektieren, welche Reaktion angemessen erscheint (Vermeidung reflexartiger oder impulsiver Handlungen). Die Regulation von Emotionen ist ein Kernthema der Theorie der Emotionalen Intelligenz.



In der inzwischen überholten psychoanalytischen Sichtweise sind Abwehrmechanismen wie z. B. Verdrängung, Verleugnung oder Projektion, die von Sigmund Freud beschrieben und später von seiner Tochter Anna Freud differenziert wurden, Beispiele für (fehlgeschlagene) Emotionsregulation. Diese Mechanismen richten sich gegen unangenehme Gefühlszustände, die durch mentale Konflikte zwischen unterschiedlichen inneren Motiven ausgelöst werden (wie z. B. Wünsche bzw. „Triebregungen“ einerseits und Bewertungen der Vernunft oder des Gewissens andererseits).



Aus der heutigen Perspektive der Psychotherapie geht es in erster Linie darum, dass Patienten in der Regel ihre belastenden Emotionen nicht korrekt wahrnehmen (nicht verstehen), sie ablehnen, bekämpfen oder vermeiden. Deshalb sollte der Therapeut eine akzeptierende und wertschätzende Haltung einnehmen. Nur so kann eine Validierung der belastenden Emotionen gelingen.




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